Die Strommkennzeichnung soll ab 2022 für das Jahr 2021 vereinfacht werden. Anstelle den Produktmix (Wasserkraft, Windkraft, Biomasse, etc.) sollen zukünftig nur mehr drei Kategorien zur Anwendung kommen:
- erneuerbar (Wind, Wasser, Biomasse, Solar, etc.)
- fossil (Gas, Öl, Kohle, etc.)
- nuklear
Neu ist allerdings, dass im Herkunftsausweis auch ersichtlich sein muss, wie viel gemeinsam gehandelt wurde sowie aus welchem Land der Strom entstammt. Dadurch kann ein Zertifikatkauf nachvollziehbar werden.
Herkunft und Grünwaschen
Die Herkunft könnte zukünftig spannend werden, da nun ersichtlich wird, dass grüner Strom in Österreich oftmals nur durch Zertifikate zustande kommt. Natürlich ist zertifizierter ökologischer Strom besser als fossiler oder nuklearer Strom, allerdings werden die Abgase und Umweltauswirkungen nicht in das andere Land versendet.
So kann zum Beispiel nordischer Strom von Wasserkraftwerken zertifiziert importiert werden, während in Österreich fossiler Strom in den Norden exportiert wird. Durch die Zertifizierung bedeutet dies zwar, dass Österreich Strom aus Wasserkraftwerk bezieht und anbietet (erneuerbar), allerdings die Abgase aus den fossilen Kraftwerken die Bevölkerung belastet. Es ist also de facto nur eine Vorstufe des ökologischen Stroms – ein Strom mit gekauften Mascherl (auch unter dem Begriff Grünwaschen bekannt).
Zusätzliche Information zur Stromherkunft
Genauere Informationen, welche aus der Rechnung verschwinden soll der Kunde zukünftig extra anfordern oder auf der Webseite der Unternehmen nachlesen.
Weitere Änderungen
Neben der Stromkennzeichnung dürfte es aber auch grundlegend weitere Änderungen geben. Diese betreffen vor allem die Netzkomponente sowie die Steuern. So soll die Ökostromförderung geändert und umgebaut werden – auch die Messpreise, Netznutzung und der Netzverlust sollte abgeändert werden. Hoffentlich werden diese Komponenten nicht nur vereinfacht, um die Rechnung transparenter zu machen – sondern auch kundenfreundlich günstiger.