Zwei Modewörter haben sich im Jahr 2022 in der Arbeitswelt implementiert. Quiet Quitting und Quiet Firing. In diesem Artikel bekommst du beide Begriffe näher gebracht – womöglich verbinden dich damit sogar mehr als du denkst.
Immer mehr Arbeit, mehr Stress, neue Tools, neue Vorschriften und laufende Veränderungen. Die Bezahlung scheint jedoch gleichbleibend zu sein und immr mehr Arbeit wird auf weniger Menschen verteilt. Viel Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen möchten dies allerdings nicht mehr akzeptieren. Doch auch Arbeitgeber haben ein neues Konzept des rausschubsen entdeckt.
Was ist Quiet Quitting?
Quiet Quitting ist die leise Kündigung, wobei Beschäftigung bereits mit der Arbeit gekündigt haben. Dabei geht es nicht nur um lediglich Dienst nach Vorschrift mit den minimalen Anforderungen, sondern auch um das eigene Wohlbefinden. Die mentale Gesundheit sowie das Wohlbefinden werden über den Job gestellt und es werden nur mehr Aufgaben während der Arbeitszeit erledigt. Überstunden, To-Dos oder Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit ist ein Tabu.
Ein zentraler Punkt ist hier das Herunterschrauben der Arbeitsleistung als auch der Motivation an der Arbeit. Was schlecht für den Arbeitgeber gilt ist de facto nicht per se schlecht für den Arbeitnehmer, da dieser seine mentale Gesundheit schützt.
Beachte, dass Quiet Quitting in zwei Formen auftreten kann. In der ausgeprägtesten Form bedeutet es Arbeitsverweigerung und Dienst nach Vorschrift mit möglichst minimaler Leistung. In einer anderen Form geht es um den psychischen und physischen Effekt. Keine Extrameile oder Anstrengung, welche nicht abgegolten wird. Die Arbeit sollte einen somit nicht auffressen, auslaugen oder kaputt machen.
Beide Formen haben allerdings eine Gemeinsamkeit: Die Arbeitsleistung sinkt, das Betriebsklima ist meist zerstört und die Motivation am Tiefpunkt.
Was ist Quiet Firing?
Unter dem passiv-aggressiven Trend versteht sich das gezielte rausschubsen aus dem Unternehmen. Dabei wird der Mitarbeiter leise gefeuert. Der Arbeitgeber sorgt indirekt und mit allen „noch“ legalen Methoden dafür, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen das Unternehmen freiwillig verlassen. Dabei übernehmen Vorgesetze nicht die aktive Rollen, sondern verstecken sich in der passiven Rolle um jede Schuld von sich zu weisen.
Woran erkennt man Quiet Firing?
Quiet Firing kann per se nicht erkannt werden. Es ist meint kein deutliches Anzeichen, sondern es gibt mehre Warnsingale, welche in Kombination als Quiet Firing beschrieben werden können. Die nachfolgenden Signale deuten auf eine geringe Wertschätzung hin, sodass der Arbeitgeber oftmals bereits mit dem Mitarbeiter abgeschlossen hat:
- Sinnlose Beschäftigung: Aufgaben, welche sinnlos erscheinen oder nicht notwendig sind
- Verweigerung von Gehaltssteigerungen: Verwehrung von Gehaltsforderungen über längere Zeit hinweg
- Terminverschiebungen: Gespräche werden häufig vertag oder nicht ernst genommen
- Verwehrung zur Mitarbeiter: Teilnahmemöglichkeiten an Events oder Fortbildungen sowie Teilnahmen an Projekte werden verwehrt
- Keine oder lediglich geringe Wertschätzung: Wenig Anerkennung und keine Option auf einen Aufstieg
Weshalb wird Quiet Firing angewendet?
Eine Motivation von Unternehmen ist das Einsparen von Geld. Aus diesem Grund werden ältere Mitarbeiter – welche teuer sind – oftmals aus dem Unternehmen geschubst. Ebenso befinden sich ältere Mitarbeiter auch noch in einem Abfertigungssystem, welches nicht bei eigener Kündigung gilt. Schlussendlich will das Unternehmen Geld sparen.