Pharmakologie & Toxikologie – Begriffe

Die Pharmakologie und Toxikologie sind zwei eng miteinander verbundene Wissenschaftsgebiete, die sich mit den Wirkungen von Substanzen auf lebende Organismen befassen. Dieses Lexikon bietet eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Begriffe und Konzepte, die in diesen Disziplinen verwendet werden.

Dieses Lexikon umfasst Schlüsselbegriffe der Pharmakologie und Toxikologie, von der Pharmakodynamik und Pharmakokinetik bis hin zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen und Antidoten.

Absorption

Definition: Absorption bezeichnet den Prozess, bei dem eine Substanz von der Verabreichungsstelle in den Blutkreislauf übergeht.

Bedeutung: Die Effizienz der Absorption beeinflusst die Bioverfügbarkeit eines Medikaments und somit seine Wirksamkeit.

Anwendung: Faktoren wie die physikalisch-chemischen Eigenschaften eines Medikaments, die Formulierung und die Verabreichungsroute (oral, intravenös, transdermal) beeinflussen die Absorption.


ADME (Absorption, Distribution, Metabolism, Excretion)

Definition: ADME steht für die vier pharmakokinetischen Prozesse: Absorption, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung.

Bedeutung: Diese Prozesse bestimmen die Konzentration und Verfügbarkeit eines Medikaments im Körper und somit seine therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit.

Anwendung: ADME-Studien sind unerlässlich für die Entwicklung neuer Medikamente und für die Optimierung bestehender Therapien.


Adipocire
Fett, Wachs, Leichenlipid, Leichenwachs, Seife (4-6 Wochen nach dem Tod in feuchter Umgebung auftretend)


Agonist und Antagonist
Ein Agonist ist eine Substanz, die an einen Rezeptor bindet und eine Reaktion in der Zelle auslöst. Ein Antagonist bindet ebenfalls an den Rezeptor, verhindert jedoch, dass eine Reaktion ausgelöst wird. Agonisten und Antagonisten spielen eine Schlüsselrolle in der Pharmakologie und werden häufig als Medikamente verwendet.


Antidot
Ein Antidot ist eine Substanz, die die Wirkungen eines Giftes oder Toxins neutralisiert oder entgegenwirkt. Antidote können durch Bindung an das Toxin, Hemmung seiner Aktivität oder Beschleunigung seiner Ausscheidung aus dem Körper wirken. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Notfallmedizin und der Behandlung von Vergiftungen.


Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit bezieht sich auf den Anteil eines verabreichten Medikaments, der unverändert in den systemischen Kreislauf gelangt und eine Wirkung entfalten kann. Sie wird durch Faktoren wie Absorption, Metabolismus und Ausscheidung beeinflusst. Die Bioverfügbarkeit ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung und Dosierung von Medikamenten.


Dosis-Wirkungs-Beziehung
Die Dosis-Wirkungs-Beziehung beschreibt die Veränderung der Wirkung eines Medikaments in Abhängigkeit von seiner Dosis. Sie hilft dabei, die optimale Dosis eines Medikaments zu bestimmen, um die gewünschte therapeutische Wirkung zu erreichen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verursachen.


Halbwertszeit
Die Halbwertszeit eines Medikaments ist die Zeit, die benötigt wird, um die Konzentration des Medikaments im Körper um die Hälfte zu reduzieren. Sie wird durch die Rate der Medikamentenelimination bestimmt und beeinflusst, wie oft ein Medikament verabreicht werden muss, um seine therapeutische Wirkung aufrechtzuerhalten.


Klinische Studie

Definition: Eine klinische Studie ist eine systematische Untersuchung, die an Menschen durchgeführt wird, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Medikamenten oder Therapien zu bewerten.

Bedeutung: Klinische Studien sind unerlässlich für die Zulassung neuer Medikamente und für die Weiterentwicklung medizinischer Behandlungen.

Anwendung: Sie umfassen verschiedene Phasen (I-IV) und sind streng reguliert, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und valide Daten zu generieren.


Metabolisierung

Definition: Die Metabolisierung ist der Prozess, bei dem der Körper eine Substanz chemisch verändert, um sie zu entgiften und auszuscheiden.

Bedeutung: Die Metabolisierung beeinflusst die Dauer und Intensität der Wirkung eines Medikaments.

Anwendung: Enzyme wie Cytochrom P450 spielen eine zentrale Rolle bei der Metabolisierung vieler Medikamente. Die Kenntnis dieser Prozesse ist entscheidend für die Dosisanpassung und zur Vermeidung von Wechselwirkungen.


Medikamententoleranz

Definition: Medikamententoleranz bezeichnet die verminderte Reaktion auf eine Substanz nach wiederholter Verabreichung.

Bedeutung: Toleranz kann die Wirksamkeit einer Therapie beeinträchtigen und zu Dosisanpassungen oder Wechseln der Medikation führen.

Anwendung: Die Entwicklung von Toleranz wird in der Langzeittherapie überwacht, insbesondere bei Schmerzmitteln und Psychopharmaka.


Nebenwirkung
Eine Nebenwirkung ist eine unerwünschte Wirkung, die durch die Einnahme eines Medikaments entsteht. Nebenwirkungen können von mild (wie Kopfschmerzen oder Übelkeit) bis schwerwiegend (wie Organversagen oder Tod) reichen. Das Verständnis und die Minimierung von Nebenwirkungen ist ein zentraler Aspekt der sicheren und effektiven Medikamentenanwendung.


Pharmakologie
Die Pharmakologie ist das wissenschaftliche Studium der Wechselwirkungen, die Medikamente mit lebenden Organismen haben. Sie erforscht die Eigenschaften, Wirkungen und therapeutischen Einsatzmöglichkeiten von Medikamenten. Die Pharmakologie ist ein zentraler Teil der modernen Medizin und hilft dabei, neue Therapien für Krankheiten zu entwickeln und zu verbessern.


Pharmakodynamik
Die Pharmakodynamik bezieht sich auf die Wirkungen, die ein Medikament auf den Körper hat. Sie untersucht die biochemischen und physiologischen Auswirkungen von Medikamenten und wie sie ihre Wirkung entfalten. Dies kann das Studium der Interaktionen zwischen Medikamenten und ihren Zielrezeptoren, die daraus resultierenden therapeutischen oder toxischen Wirkungen und die Beziehung zwischen Dosis und Wirkung einschließen.


Pharmakokinetik
Die Pharmakokinetik befasst sich damit, was der Körper mit einem Medikament macht. Sie untersucht die Absorption, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung (ADME) von Medikamenten. Diese Prozesse beeinflussen die Konzentration eines Medikaments im Körper und damit seine Wirkung und Nebenwirkungen.


Rezeptor
Ein Rezeptor ist ein Molekül in einer Zelle oder auf ihrer Oberfläche, das spezifisch an eine Substanz, wie ein Hormon, ein Neurotransmitter oder ein Medikament, binden kann. Die Bindung kann eine Reihe von Prozessen in der Zelle auslösen, was zu einer biologischen Wirkung führt. Die Kenntnis der Rezeptoren, an die ein Medikament bindet, ist entscheidend für das Verständnis seiner Wirkungen und Nebenwirkungen.


Therapeutischer Index
Der therapeutische Index eines Medikaments ist das Verhältnis seiner toxischen Dosis zu seiner therapeutischen Dosis. Ein hoher therapeutischer Index bedeutet, dass ein Medikament relativ sicher ist, während ein niedriger therapeutischer Index auf ein höheres Risiko für Toxizität hinweist.


Toxikologie
Die Toxikologie ist die Wissenschaft von den schädlichen oder potenziell schädlichen Wirkungen chemischer Substanzen auf lebende Organismen. Sie untersucht die Natur, Wirkungen, Erkennung und Behandlung von Giften. Die Toxikologie spielt eine wichtige Rolle in Bereichen wie der öffentlichen Gesundheit, der Umweltwissenschaft und der Arzneimittelentwicklung.


Toxische Dosis
Die toxische Dosis eines Medikaments oder einer Chemikalie ist die Menge, die schädliche oder unerwünschte Wirkungen verursacht. Die Bestimmung der toxischen Dosis ist ein wichtiger Teil der Toxikologie und hilft dabei, die Sicherheit und das Risiko von Medikamenten und anderen Substanzen zu bewerten.