Viele Haushalte bekommen derzeit ein E-Mail oder einen Brief ihres Energielieferanten. Grund ist allerdings nicht eine Preiserhöhung oder neue Allgemeine Geschäftsbedingungen, sondern ein sehr erfreulicher: Es gibt Geld retour. Meist allerdings müssen betroffene sich allerdings beim Energielieferanten oder Konsumentenschutz dafür registrieren lassen, ansonsten gehen jene leer aus. Einige Lieferanten bieten aber neben Geld zurück auch die Möglichkeit der Gratis Energietage. Doch was ist nun eigentlich besser? Geld zurück oder gratis Energietage? Dies soll dieser Beitrag vereinfacht klären.
Grund für den Umstand ist die Anhebung der Preise ohne gesetztes konforme Grundlage. Dies hat der Oberste Gerichtshof (OGH) nach einer Klage vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) entschieden. Dadurch muss das Geld retourniert werden. Die Preisanpassungsklauseln wurden allerdings von vielen österreichischen Energielieferanten verwendet, wodurch diese zur Rückzahlung gezwungen sind.
Preisanpassungsklausel war nicht rechtswirksam
Betroffen sind Kundinnen und Kunden, welche eine Preisanpassungsklausel seit 2018 hatten, welche nicht gedeckt war. In der Regel waren dies Preisanpassungen zwischen 01.10.2018 bis 31.01.2019. Zur Verfügung stehen neben der Auszahlung auch Gratisenergietage. Doch welche Variante ist eigentlich besser?
Wer vorhat den Energieanbieter zu wechseln oder lieber ungebunden sein möchte, für jenen ist die Auszahlung die bessere Variante. Auch wer einen sinkenden Jahresstromverbrauch erwarte, der sollte sich das Geld auszahlen lassen. Da die Höhe der Gratisenergietage mit dem Verbrauch zusammenhängt, ist diese Variante somit für einen steigenden Jahresstromverbrauch vorteilhaft.
Was sind Gratis Energietage
Eine Stromrechnung besteht aus drei Komponenten. Energie von ihrem Energielieferanten (frei wählbar), Netzkosten ihres Netzbetreibers (wird je nach Netzgebiet vorgeschrieben und durch die E-Control kontrolliert) sowie gesetzliche Abgaben und Steuern (Förderbeiträge für Ökostrom und Biomasse). Vorteile bzw. Gutschriften oder Lock-Angebote können lediglich Energielieferanten initiieren, d.h. lediglich um diese Komponente (den Energieanteil) geht es bei den gratis Energietagen. Die Grundgebühr als auch der Verbrauch kosten somit weniger beziehungsweise sind für einzelne Tage (den Zeitraum) kostenlos.
Dabei kommt es natürlich auf den Kunden an. Bei Personen, welche viel Energie benötigen, ist ein Energietag viel wertvoller als bei jenen, welche wenig Energie verbrauchen. Um dies zu umgehen, wird natürlich immer nur ein durchschnittlicher Tag aus einem Zeitraum herangezogen. Jemand der viel verbraucht zahlt auch mehr und bekommt anteilig genauso viel wie einer der wenig verbraucht.
Bei der Preisanpassungsklausel kommen allerdings zwei Komponenten zusammen. Gratis Energietage werden in der Zukunft abgezogen, während bei „Geld zurück“ es auf die Vorperiode ankommt. Bei gleichem Verbrauch ist es meist egal, welche Variante bevorzugt wird (außer ein Wechsel ist geplant). Ist kein Wechsel geplant sollte berechnet werden, ob ein Mehr- oder Minderverbrauch zum letzten Jahr wahrscheinlicher ist. Je nachdem sollte anschließend der Entschluss gefällt werden.
Vorteil von Gratisenergietagen
- Bei steigendem Jahresstromverbrauch die bessere Variante
Vorteil einer Barauszahlung
- Bei sinkendem Jahresstromverbrauch die bessere Variante
- Keine Bindung am Energielieferanten
- Wechsel des Energieanbieters jederzeit möglich