Gas ist derzeit auf dem internationalen Handelsplattformen so teuer wie nie und mit Gas wird nicht nur geheizt – auch der Strombedarf wird zum Teil aus Gaskraftwerken (bzw. Kombikraftwerken) gewonnen. Dies bedeutet, dass ein ansteigen des Gaspreises auch ein Ansteigen des Strompreises zur Folge hat. Doch was bedeutet dies eigentlich für den Konsumenten?
Eines sollte klar sein, die Energie wird nicht ausgehen, denn notfalls wird einfach der Preis ins unermessliche steigen. Mehr dazu im Beitrag „Geht Europa die Energie aus„.
Preissteigerungen im Überblick für Gas und Strom
Gas dürfte um etwa 65% teurer, Strom um etwa 25% teurer werden. Die Rede ist hier aber vom Arbeitspreis, welcher rund 1/3 der Rechnung ausmacht. Bezogen auf die gesamte Rechnung (welche auch Netzkosten, Steuern und Abgaben beinhaltet) bedeutet dies bei Gas eine Teuerung von 36% sowie beim Strom eine Verteuerung um 10 Prozent. Ein durchschnittlicher Haushalt wird somit etwa 100 Euro mehr für Strom und 400 Euro mehr für Wärme (Gas) hinlegen müssen. Insgesamt also 500 Euro mehr, wodurch sich eine monatliche Mehrbelastung (Teilzahlungsbetrag) von rund 40 Euro ergeben wird (ca. 10 Euro Strom, 30 Euro bei Gas).
Alternativen und Lösungen
Durch Wechselangebote, Preisgarantien, fixe Arbeitspreise, Wechsel zu einem günstigeren Anbieter sowie diverser Boni, können diese Preissteigerungen minimiert werden und durchaus auch halbiert werden, wobei auch dies noch immer eine große Belastung für die einzelnen Haushalte sein dürfte. Es wird bereits jetzt empfohlen entweder die TZBs zu erhöhen oder das Geld für die Jahresabrechnung zur Seite zu legen.
Verträge mit vorhanden längerfristigen Preisgarantien sollten die Preissteigerung vorerst aussitzen und den Vertrag aufrecht erhalten. Personen in flexiblen Tarifen sollten sich nach diversen Boni (6 Monate kostenlose Energie) umschauen. Im Schnitt kann ein Wechsel (je nach vorhanden Anbieter) bis zu 200 Euro bei Strom und 300 Euro bei Gas bedeuten. Beachte, dass es sich hierbei immer nur im die Arbeitspreise handelt, die Netzkosten sowie Steuern und Abgaben sind fix.
Preisaufschlag für erneuerbaren Energie
Beachtet werden sollte hier außerdem, dass es sich hierbei um keinen Preisaufschlag für die Energiewände oder grünen ökologischen Strom handelt, sondern eine Preisanpassung, welche lediglich auf eine Verknappung des Gases resultiert. Zukünftig soll allerdings auch die Kosten für erneuerbare Energien auf den Kunden abgewälzt werden, wodurch eine Verdoppelung der Rechnung als durchaus realistisch betrachtet werden sollte. Ein weiteres Problem dürfte sein, dass die erneuerbare Energie bei Wärme noch in Startlöchern steht und damit auch zukünftige Abhängigkeiten bei einer Verknappung von Gas bestehen dürfte. Wärme dürfte deshalb vermutlich sich nicht nur verdoppeln, sondern in den nächsten Jahren sogar verdreifachen.
Biomethan als grünes Gas soll bei 2040 kommen, ab dem Zeitpunkt sollte es aber de facto laut Regierung keine Gasheizungen sowie Ölheizungen mehr geben. Mit der Fernwärme hingegen wird ein neues Monopol geschaffen, wodurch hier die Netzkosten sowie auch die Arbeitspreise steigen dürften.
Neue Steuern und Abgaben
Hinzu kommen dürfte auch ein neue Abgabe (EAG) für erneuerbares Gas, derzeit unter dem Begriff Grüngas Abgabe bekannt. Jene dürfte per Anfang 2022 schlagend werden und ebenso nochmals das Heizen als auch den Strom verteuern. Ob diese Regelung schlussendlich kommt oder auf länderebene Umgesetzt wird ist derzeit allerdings noch unklar und könnte gegebenenfalls für Verzögerungen sorgen. Auch eine neue CO2 Bepreisung dürfte kommen und könnte so den Preis weiter in die Höhe schnellen lassen.