Die Energiewende wird in Europa eine Teuerungswelle der Sonderklasse – steigende Preise sind dadurch vorprogrammiert. Die Gründe dafür sind vielfältig und einfach:
- Entwicklungskosten für erneuerbare Energien (Forschung und Entwicklung von neuen Energieformen)
- Infrastrukturkosten für erneuerbare Energien (neue Wasserkraftwerke, Windkraftparks, Solaranlagen, etc.)
- Transportkosten für erhöhten Stromverbrauch (neue Leitungen, Trassen, etc.)
- Umwälzung der Kosten für gesetzliche Änderungen (EAG, SmartMeter, Steuern, Abgaben, Zertifikate, CO2 Steuer, etc.)
- Mehrverbrauch von Energie (Smarte Produkte, Smart Home, E-Auto, etc.)
- Energie als wichtigstes Gut (Treibstoff, Heizung, Elektrik, etc.)
- Politische Lage (Konflikte, Kriege, etc.)
- Globales Wetter (erhöhter Verbrauch in anderen Ländern, etwa Hitze)
- Handel auf den Börsen (stark schwankende Kurse, wobei mittlerweile es nicht mehr um das unterliegende Produkt, sondern um Gewinne geht)
War bis vor kurzem Strom, Gas, Fernwärme und Co noch fast gänzlich ein Sektor A Produkt (Primäres Produkt) entwickelt es sich immer mehr zu einem Dienstleistungsproduktes des Sektor C. Die Möglichkeiten gehen ins Grenzenlose und die Abwicklung wird immer komplizierter (siehe Beispiel unten). Diese ganzen Dienstleistungen kosten nicht nur Zeit, sondern beleben auch die Wirtschaft – allerdings auf Kosten jedes Einzelnen. Aus diesem Grund werden die Energiepreise 2021 und auch in den darauffolgenden Jahren sich verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen.
Der Gashandelspreis hat sich verfünffacht
Gas im Sommer ist normalerweise äußerst günstig und viele Länder lagern das Gas langsam für die Wintermonate ein. Doch nicht 2021. Der Gashandelspreis im Großhandel liegt derzeit bei 70 Euro und darüber (normal sind 15€) pro Megawattstunde. Aus diesem Grund werden die Lagerstätten derzeit nicht (ausreichend) gefüllt. Kommt es nun zu einem verhältnismäßig kaltem Winter in größeren Teilen Europas, würde nicht nur der Gaspreis rasant steigen, es würde auch durch die Leitungen nicht genügend Gas geliefert werden können.
Blackout oder Kälte in Europa?
Nur weil Gas knapp ist, muss doch nicht Energie knapp sein – doch oftmals ist dies der Fall. In vielen Länder sorgen Gaskraftwerke für den benötigten elektrischen Strom. Wird Gas teurer, wird auch Strom teuer. Oftmals handelt es sich um Kombikraftwerke, welche die Abwärme als Heizenergie nutzen und somit kombiniert Wärme (meist Fernwärme) als auch elektrische Energie erzeugen. Müssen diese Werke aufgrund von Gasmangel die Leistung reduzieren, können nicht nur Heizungen ausfallen, sondern auch Blackouts entstehen.
Tarife mit Preisgarantie nehmen
Derzeit sollten verstärkt Tarifprodukte mit Preisgarantie oder mit einem Cap herangezogen werden, da dadurch die Preissteigerung ausbleibt. Zusammen mit einem Kundenbonus für Neukunden kann für den Konsumenten für die nächste Zeit so das meiste Geld gespart werden. Sobald sich der Markt stabilisiert hat, können auch wieder Flex Produkte (Orientierung an Großhandelspreisen) herangezogen werden.