Aufgrund den steigenden Rohstoffpreisen von Gas und Öl steigen natürlich neben den Treibstoffpreise auch die Kosten für Energie (Strom und Heizung). Doch welche Maßnahmen lohnen sich und welche Maßnahmen sind eher ein „Nice-To-Do“? In diesem Artikel findest du viele verschiedene Möglichkeiten deine Energiekosten zu senken – inklusive vieler Beispiele. So kannst du selber entscheiden, welche Maßnahmen für dich in Frage kommen und wie viel du damit sparen kannst.
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Watt und kWh – wofür zahle ich?
Deinen Energiebedarf kannst du oftmals leichter ausrechnen, als du denkst. Auf allen elektronischen Geräten ist dabei eine Watt Anzahl angegeben, welche du ganz leicht in Wh umwandeln kannst. Wenn du etwa ein Gerät mit 2000W eine Stunde eingeschalten hast, dann hast du 2000Wh benötigt. Bei 30 Minuten sind es dementsprechend 1000Wh und bei zwei Stunden 4000Wh. Nun zahlst du allerdings in kWh (KiloWattStunden). Dies bedeutet, dass du das Ergebnis lediglich durch tausend dividieren musst. Ein Gerät mit 2000W, welches eine Stunde läuft (2000Wh) benötigt somit im Endeffekt 2kWh. Nun kannst du diese 2kWh mit deinem Strompreis vergleichen und weißt, wie viel du dafür zahlst.
LED vs Halogen vs Glühbirnen
Nachfolgend eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Leuchtmittel, welche du Einsetzten kannst. Beachte, dass für die Gesundheit Glühbirnen und Halogen vor LED Birnen stehen. Hier soll es allerdings rein um den Energiebedarf gehen.
- 10W ~ LED
- 40W ~ Halogen
- 60W ~ Glühbirnen
Wie du in diesem Beispiel erkennen kannst, kannst du entweder 6 LED Lampen kombinieren oder eine LED Lampe 6mal so lange eingeschalten lassen wie eine Glühbirne. Solltest du allerdings weniger LED Lampen oder eine geringere Einschaltdauer haben, so sparst du damit Energie. Der Lichtstrom wirkt sich dabei vor allem im Winter aus, wo der Stromverbrauch auf den Tag in der Regel um 0,5 bis 3 kWh höher ist – je nach eingesetzter Leuchttechnologie.
Solltest du Lampen nun eigentlich brennen lassen oder nicht? Bei Glühbirnen als auch Neonröhren galt, dass es oftmals sogar billiger war, weniger Schaltvorgänge durchzuführen. Dies ist bei LED Birnen nun nicht mehr der Fall.
Energie sparen – Stand-by-Modus
Der Stand-by-Modus verbraucht und benötigt Strom, doch die meisten Geräte sind hier sehr sparsam. Mittlerweile gibt es auch kaum Geräte, welche du im Stand-By Modus betreibst. Meist sind es Fernseher, ausgeschaltete LED Lichter oder angesteckte Handykabel oder Laptopkabel. Solltest du viele Geräte betreiben, so kann der Stromverbrauch durch Stand-By bis zu 400kWh ausmachen, in der Regel beträgt dieser allerdings lediglich 100kWh pro Jahr. Ob es sich auszahlt, für den eingesparten Betrag dafür abschaltbare Steckerlisten anzuschaffen und täglich die Geräte an- und auszuschalten musst du selber entscheiden. Es ist ein kleiner Beitrag, der sich in den meisten Fällen zeittechnisch nicht lohnt.
Beachte, dass auch Ladekabel ohne Endgeräte Strom benötigen. Im Leerlauf benötigt ein Ladekabel bis zu 1kWh pro Jahr im Leerlauf. Bei fünf bis sechs Kabel kommen somit maximal 10kWh im Jahr zusammen.
Haushaltsgeräte nutzen oder tauschen?
Die Herstellung von Haushaltsgeräten benötigt viel Energie – allerdings werden dich in diesem Beitrag die Herstellungskosten wenig interessieren. Rein aus Sicht des Lebenszyklus, macht es natürlich keinen Sinn ein Gerät vorzeitig zu entfernen, denn die Alternative ist ein Neugerät, welches viel mehr kostet. Es kann aber trotzdem sein, dass sich ein Neugerät für dich lohnt. Denke etwa an neueste Gefrierschränkte, welche sich automatisch abtauen oder kein Eis ansetzen. Sofern du derzeit immer wieder Zeit dafür aufwenden musst, den Gefrierschrank abzutauen, kann es dir Wert sein, ein neues Gerät zu kaufen. Dann vergleichst du lediglich die Energiekosten des Neugerätes mit jenen des Altgerätes. Wichtig ist aber, den Preis des neuen Gerätes auf eine Zeitersparnis für dich zu kalkulieren und nicht auf den Energiepreis.
Alte Geräte haben also in der Regel einen erhöhten Stromverbrauch, allerdings halten jene oftmals länger und sind besser. Rechnest du die Kosten für ein Neugerät sowie den Tausch und die Montage ein, so kann sich dadurch selbst bei äußerst hohen Energiepreisen niemals ein positiver Einsparungsbetrag ergeben. Aus diesem Grund solltest du dein Gerät meist solange eingebaut lassen, bis es kaputt ist.
Sofern es möglich ist kannst du bereits durch die Planung von den Aufstellungsorten Energie sparen. Kühlschränke sollten dabei etwa nie neben Herden, Backöfen oder Geschirrspülern stehen, da jene Hitze aussenden. Diese zusätzliche Temperatur (genauso wie Sonneinstrahlung) muss der Kühl- oder Gefrierschrank anschließend zusätzlich kühlen. Das kostet natürlich extra.
Beachte auch, dass es nicht darauf ankommt, wie viel im Kühlschrank oder Gefrierschrank lagert. Die Faktoren sind die Umgebungstemperatur, die eingestellte Kühltemperatur, die Anzahl der Öffnungsvorgänge sowie die Zeitdauer als auch die Temperatur der Speisen, wenn du sie in den Kühlschrank gibst. Achte also darauf nur abgekühlte Speisen in den Kühlschrank zu stellen.
Beladung von Waschmaschine und Geschirrspüler
Hier gilt die Regel, dass je voller die Waschmaschine und der Geschirrspüler beladen wird, umso Strom- und Wassersparender ist es. Versuche auch auf den Trockner zu verzichten und stattessen die Wäsche an der Luft zu trocknen. Dies spart nochmals viel Energie. Versuche auch auf das Spülen mit der Hand zu verzichten, da dies häufig viel Energie benötigt. Hier gilt sogar der Tradoff, dass du öfters mit dem Geschirrspüler spülen solltest anstelle von der Hand abzuwaschen.
Wo kann ich nun effektiv sparen? Energie sparen – Was lohnt sich?
Die größte Einsparung im Haushalt erzielst du durch die Einsparung von Warmwasser und Wärme. Ein Grad weniger bei der Raumtemperatur spart immerhin sechs Prozent der Energiekosten. Dadurch ergibt sich folgende Richtwerte:
- ein Grad kühler: 6 Prozent Einsparung
- zwei Grad kühler: 11,5 Prozent Einsparung
- drei Grad kühler: 17 Prozent Einsparung
- vier Grad kühler: 22 Prozent Einsparung
- fünf Grad kühler: 26 Prozent Einsparung
Versuche sofern möglich in Räumen, welche du nicht unbedingt benötigst Energie zu sparen. Eine weitere sehr effektive Möglichkeit ist die Reduktion von Warmwasser. Dies bedeutet einerseits, dass du Warmwasser reduzieren solltest und andererseits, dass du es weniger oft verwenden sollst. Jede Verwendung von Warmwasser (und sei es auch, wenn der Drehregler beim Wasserholen leicht auf warm gestellt ist) lässt Warmwasser in die Leitungen fließen. Dieser Abgang muss nun ersetzt werden, sodass die Warmwasseraufbereitung wieder anspringt. Versuche deshalb den Regler immer ganz auf „Kaltwasser“ zu stellen.
Den größten Energieverbrauch stellen dabei Untertisch Warmwasserspeicher dar, da jene den ganzen Tag über eine kleine Menge an Wasser aufheizen. Hier kannst du pro Tag mächtig einsparen, sodass sich die Stromrechnung um bis zu 10% reduziert. Am Besten du kaufst dir hierfür eine WLAN Steckdose mit Schalter, und regelst somit die Laufzeiten des Geräts. Da die Erhitzung meist nur eine Minute dauert, ist dies schnell und effektiv.