Allgemeines über das Ei – Größenklassen, Gewichtsklassen und Hühnerhaltung
Das Huhn legt jeden Tag ein Ei – und sonntags auch mal zwei. So besagt es eine alte Weisheit. Und an der Sache ist etwas Wahres dran. Aber Ei ist nicht Ei. Es gibt drei verschieden Größenklasse, abgekürzt mit den Buchstaben S für Small (klein), M für Medium (mittel) und L für Large (groß). In den meisten Geschäften werden die Größenklassen S, M und S/M (eine Mischung als kleinen und mittleren Eiern) verkauft. Zudem gibt es noch vier Kategorien der Hühnerhaltung. Diese werden in Zahlen angegeben, wobei Klasse 0 für Biohaltung und Klasse 3 für Legekäfighaltung steht. Dazwischen befindet sich die Klasse 1 für Freilandhaltung und die Klasse 2 für Bodenhaltung.
Qualität zwischen der Hühnerhaltung – Die Haltungsform
Die Definition der Klassen sowie die Klassifikation der Eier nach den Klassen ist klar, die Qualität allerdings nicht immer. So kann Bodenhaltung durchaus gesünder sein als Freilandhaltung. Ein Grund dafür wäre, dass Freilandhühner aufgrund von äußeren Umwelteinwirkungen einen besseren Impfschutz (z.B. auch Antibiotika) bekommen. Auch bei Biohaltung kann die Qualität nicht immer geschmeckt werden. Je Huhn stehen zwar ein gewisser Bereich an Quadratmeter zur Verfügung, allerdings entfernen sich Hühner nicht kilometerweit vom Stall. Dies bedeutet, dass in der Regel Freilandhühner und Biohühner den gleichen Platz an Auslauf in Anspruch nehmen.
Wissenschaftliche Studien belegen zumindest, dass Freilandeier und Eier aus biologischer Haltung mehr Vitamine sowie einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren besitzen. Ob dies allerdings in der geringen Menge eine große Auswirkung hat, bleibt zu bezweifeln.
Eier nicht nur frisch gekauft, sondern verarbeitet
Viel wichtiger allerdings ist, dass wir einen Großteil der Eier nicht als Eier kaufen, sondern bereits als fertig verarbeitetes Produkt zu uns nehmen. Das bekannteste Produkt ist hier die Mayonnaise, aber auch in vielen anderen Produkten befinden sich Eier. Torten, Kuchen, Kekse, Panade und vieles mehr beinhaltet einen großen Teil von Eiern.
Auch wenn im Supermarkt bereits Käfighaltung verboten ist, so kann zum Beispiel Eiweißpulver durchaus von Legehennen importiert und verwendet werden. Andere EU Länder haben nämlich Käfighaltung nicht verboten – wodurch viele Produkte bereits die Eier ausweisen (z.B. „mit Eiern aus Bodenhaltung“).
Die Philosophie hinter dem Ei
Philosophische Fragen zum Thema Ei existieren natürlich auch. Die bekannteste davon: Was war zuerst da: Das Ei oder die Henne. Im Prinzip eine Streitfrage, vielleicht kam auch beides gleichzeitig. Jedenfalls gab es bereits seit Charles Darwin unzählige Diskussionen darüber und keine eindeutig definierte Antwort. Immerhin hat wohl jede Seite ihre Berechtigung.
Farbiges Ei
Nicht nur zu Ostern, sondern auch unter dem Jahr produzieren die vielen Hennen farbige Eier: Weiß, braun und sogar grün. Letztere sind besonders praktisch für Ostern aber auch als Mitbringsel. Hattest du jemals schon ein grünes Ei? Allerdings hängt die Eierfarbe nicht von der Federfarbe der Henne ab, sondern von der Rasse. Dies bedeutet also auch, das weiße Hennen braune Eier und braune Hühner weiße Eier legen.
Das gesunde Ei – Nährwerte und Nährstoffe
Das Ei enthält wichtige Nährstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine. So enthält zum Beispiel ein Ei die folgenden essentiellen und Lebensnotwendigen Stoffe (Inhaltsstoffe des Ei):
- Vitamin A (Retinylpalmitat)
- Vitamin B
- Vitamin D
- Vitamin E (auch α-Tocopherol genannt)
- Vitamin K
- Calcium
- Cholesterin
- Folsäure
- Biotin
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
- Natrium
- Pantothensäure
- Phosphor
- Zink
Ein durchschnittliches Ei hat zudem ungefähr 100 kCal sowie 8g Eiweiß und 7g Fett. Dabei enthalten Eiklar und Dotter ungefähr gleich viel Eiweiß, wobei das Fett sich lediglich im Dotter befindet. Ein durchschnittliches Ei hat zudem doppelt so viel Eiklar wie Dotter – also ein Verhältnis von 2 zu 1. Auch das Cholesterin sowie die Vitamine sind lediglich im Dotter vorhanden. Insgesamt hat der Dotter somit auch 80kCal, während das Eiklar auf lediglich 20kCal kommt.
Die eiweißhaltige Ernährung – perfekt für Sportler
Eier sowie eiweißhaltige Ernährung sind vor allem für Sportler von großer Bedeutung. Hier wird aber oftmals nicht auf frische Eier zurückgegriffen, sondern es wird Eiweißpulver eingenommen. Dies natürlich noch mit zusätzlichen Proteinen und Vitaminen angereichert.
Achte auf dein Cholesterin
Nachteil ist allerdings das Cholesterin, welches aber durchaus lebensnotwendig ist. Dies bedeutet, dass der Eikonsum keinesfalls übertrieben werden sollte – wie bei Zucker und Fett: alles mit Maß und Ziel. Empfohlen wird drei bis vier Eier pro Woche, wobei zu Feiertagen und Festen (etwa Ostern) auch mehr Eier verzehrt werden dürfen. Dies gilt natürlich für eine gesunde Person und nicht für Personen, welche bereits an erhöhten Cholesterinwerten leiden.
Auf den Eikonsum achten sollten auch Diabetiker, da hier eine Korrelation mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht. Dies bedeutet, dass lediglich eine reduzierte Menge an Eiern verzehrt werden sollte. Bei einem zu hohen Eikonsum sowie erhöhten Cholesterinwerten kann auf Fisch und pflanzliche Öle zurückgegriffen werden. Für alle die gänzlich auf Eier verzichten: Cholesterin ist zwar lebensnotwendig, kann allerdings auch vom Körper selbst produziert werden. Dies bedeutet, der Körper ist nicht auf Cholesterin aus der Nahrung angewiesen.
Die Geschichte der Salmonelle
Eine der größten Ängste vieler sind Salmonellen. Dabei befindet sich der Großteil der Keime auf der Schale, allerdings nicht ausschließlich. Eier sollten deshalb immer gekocht oder durcherhitzt (bei zumindest 75°C) werden, Spiegeleier zumindest doppelt gewendet. Dies reduziert die Gefahr der Salmonellen deutlich. Sind frische Eier für das Rezept von Nöten oder möchtest du ein Spiegelei, dann solltest du auf frische Eier zurückgreifen und dir ihrer Herkunft bewusst sein. Zudem vermehren sich Salmonellen im Kühlschrank (Temperaturen von +6 Grad oder weniger) fast nicht.
Frisches Ei genießt du gerne
Beim Kauf darf ein Ei maximal 21 Tage alt sein (maximales Verkaufsdatum ist gesondert vom Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben), wobei es nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch eine Woche bei sachgerechter Lagerung hält. Danach sollten Eier nicht mehr frisch verwendet werden. Im Sommer sollten Eier nicht im warmen gelagert werden und nicht übermäßig lange in warmen Autos verbringen. Die Eier in die Kühltasche geben lohnt sich also durchaus.
Der Code auf dem Ei
Jedes Ei besitzt einen Code, welche die Haltungsform, das Herkunftsland sowie die Betriebsnummer wiedergeben. Die erste Zahl weist dabei auf die Haltungsform hin, wobei 0 Bio und 3 Käfighaltung bedeutet. Die zwei Buchstaben bezeichnen die Länderbezeichnung. Die letzten 7 Zahlen geben den Betrieb wieder. Nähere Informationen könnt ihr im Blogartikel über Der Code auf dem Ei nachlesen.
Güteklasse
Eier können in zwei Güteklassen eingeteilt werden. Hierbei wird zwischen der Güteklasse A und der Güteklasse B unterschieden. Im Handel befinden sich lediglich frische Eier der Güteklasse A. Hier gelten strenge Regeln, wobei gilt, dass diese Eier weder gewaschen noch gereinigt werden dürfen. Auch darf die Temperatur nicht künstlich unter 5°C gehalten werden. Eier zweiter Qualität werden der Güteklasse B zugeordnet. Diese dürfen nur der Nahrungsmittelindustrie geliefert werden.