In diesem Beitrag geht es um die Implementation von CSR als Managementansatz. Wenn du allgemein mehr über Nachhaltigkeit, CSR und Stakeholder wissen möchtest, ist dies der richtige Beitrag. Zudem gibt es einen Sonderbeitrag über die Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichte mittels GRI.
Management und CSR
Wie schon im allgemeinen Bericht über CSR erwähnt, ist CSR eher eine Idee als ein Stil oder System für das Management. Mit den vielen Vorteilen welche CSR bietet, kann allerdings CSR dazu verwendet werden, langfristig mehr Ertrag zu erwirtschaften. Dies fängt bei guten Beziehungen zu Kunden und Lieferanten an und hört bei Marketingstrategien längst nicht auf. Doch einen Überblick darüber zu behalten, was implementierbar ist und sich lohnt, kann nur das jeweilige Unternehmen selbst. Hier gilt es den Hausverstand zu wahren und sich auf ein paar Punkte zu konzentrieren.
Welchen Ansatz sollte eine Unternehmung wählen?
Es gibt viele CSR Tools und der Überblick zwischen diesen ist nicht immer leicht. Zuerst sollte jede Unternehmung überlegen, wofür sie steht. Welche Ziele werden verfolgt und welche Missionen wird strategisch nachgegangen.
Operational oder strategische Implementation?
Strategisches Management beschreibt die langzeitige Perspektive des Unternehmens. Hierbei geht es um die ganze Unternehmung mit allen Untergruppen. Dabei gibt es alles viel Unsicherheit – vor allem für neue Wege, Konzepte und Produkte.
Das operative Management hingegen kümmert sich um die kurzfristige Perspektive bis hin zum Tagesgeschäft. Hierbei geht es nicht mehr um die Unternehmung als Ganzes, sondern um einzelne Untereinheiten. Mit den existieren Ressourcen und bestehenden Techniken muss das Beste gemacht und erreicht werden.
CSR sollte sowohl im operationalen als auch strategischen Management verankert und gelebt werden. Nur dadurch kann CSR erfolgreich und nutzbringend für eine Unternehmung sein.
Wie sollte der Ansatz implementiert werden?
Als erster Schritt sollten die Stakeholder identifiziert werden. Normalerweise ist dies ein leichtes Spiel, da Rechnungen vorliegen und anhand diesen die Lieferanten und Kunden schon gegeben sind. Auch der Staat, Finanzamt und Wirtschaftsprüfer sowie Rechtsberatung kann daraus identifiziert werden. Natürlich nicht zu vergessen die Mitarbeiter mit den Lohnausgaben. Die Liste ist schnell erstellt.
In einem zweiten Schritt wird überlegt, welche Ansprüche die Stakeholder ans Unternehmen stellen. Die Arbeitgeber wollen Lohn und Sicherheit, die Lieferanten langfristige Beziehungen, die Kunden qualitativ hochwertige Produkte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Dieser Schritt erscheint zwar vielen Unternehmen sehr schwer, allerdings mit ein weniger Verstand sehr einfach zu lösen. Zur Not reicht auch ein Anruf und eine einfache Befragung an der jeweiligen Gruppe. Z.B. ein Anruf beim Finanzamt wird jeder Unternehmung Aufschluss geben, dass Geld bezahlt werden muss – je mehr umso besser.
Als letzter Schritt kann aus den Ergebnissen der obigen Schritte ein Code of Conduct entwickelt werden. Dies ist ein Verhaltenskodex an den sich die Unternehmung halten möchte und welcher auf die Ziele und Aktivitäten der Unternehmung abgestimmt ist. Dieser kann z.B. die Auszahlung von überdurchschnittlichen Löhnen oder das Verbot von Kinderarbeit enthalten.
CSR Ansatz leben und Reporten
Doch rein mit der Implementation ist erst der erste Schritt getan. CSR ist ein Zyklus, welcher ständig überwacht und überprüft werden sollte. Sind die Strategien und Ziele von CSR und den operativen Aktivitäten weiterhin vereinbar? Gibt es neue Ziele? Wie andere Managementsystem kann CSR als Prozess gesehen werden und einfach in das strategische und operative Management inkludiert werden.
Greenwashing or Reporting?
Oftmals wird CSR und Nachhaltigkeitsberichte mit dem Begriff des Greenwashings in Verbindung gebracht. Dabei „rechtfertigen“ sich Unternehmen über ihre Strategien oder versuchen schnelle Lösungen aufzuzeigen. Dies ist allerdings nicht der Sinn und Zweck von CSR oder Nachhaltigkeit sondern eher ein Notfallsplan des Marketings.
CSR Aktivitäten können, müssen aber nicht, nach außen kommuniziert werden. Es hat keinen Sinn das Finanzamt darüber zu informieren, dass man z.B. jetzt seit 10 Jahren keine Kinderarbeit im Betrieb gehabt hat. Auch Mitarbeiterfeste gehen in der Regel die (End-)Kunden nichts an. Sehr wohl können allerdings Lieferanten zu einer besseren Beziehung eingeladen werden. Motivierte Mitarbeiter oder CSR Aktivitäten können am besten über Social Media geteilt werden. Dadurch entsteht eine Beziehung mit dem Unternehmen, die viel mehr Wert ist als 300 Seiten voller Aktivitäten. Ganz nach dem Motto: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.